Warum schmerzen Gelenke?

Gelenkschmerzen sind keine Seltenheit. Fast die Hälfte (45 Prozent) aller Menschen über 45 Jahren klagen über Gelenkschmerzen, insbesondere über Knieschmerzen. Auch in jungen Jahren können Beschwerden auftreten. Gelenkschmerzen werden in den meisten Fällen durch Verschleißerscheinungen verursacht; hier sprechen die Ärzte von Arthrose. Auch akute Arthritis und Traumata sind oft die Ursache für Gelenkschmerzen. Aber es gibt noch viele andere mögliche Gründe.

Schulterschmerzen

Beschreibung

So häufig Gelenkschmerzen auch sind, ihre Arten sind so vielfältig, dass die Klassifikationen von Gelenkschmerzen nach unterschiedlichen Kriterien erfolgen. Beispielsweise lassen sich Gelenkschmerzen nach dem Zeitpunkt des Auftretens in drei Gruppen einteilen:

  • Akute Gelenkschmerzen treten innerhalb weniger Stunden auf.
  • Subakute Gelenkschmerzen machen sich im Laufe des Tages bemerkbar.
  • Chronische Gelenkschmerzen entwickeln sich über Wochen oder Monate.

Gelenkschmerzen können oft anhalten und fortschreiten (chronisch progredienter Verlauf). Manchmal treten Gelenkschmerzen nur akut und vorübergehend auf (akut remittierender Verlauf).

In einigen Fällen betreffen Gelenkschmerzen nur ein Gelenk, beispielsweise das Kniegelenk. Aber auch der Schmerz kann zwei bis vier Gelenke (Schmerzen in den Oligo-Gelenken) oder sogar mehr Gelenke (Schmerzen in den Gelenken der Gelenke) erfassen.

Darüber hinaus variieren Gelenkschmerzen beispielsweise in Bezug auf:

  • Schmerzrhythmus: Ruheschmerz, Nachtschmerz, Morgensteifigkeit der Gelenke.
  • Verteilungsmuster: Schmerzen in kleinen Gelenken (z. B. Handgelenk, Fingerknöchel) oder großen Gelenken (z. B. Knie- und Hüftgelenke), Gelenkschmerzen in Karpalgelenken usw.
  • Schmerzintensität: Bewerten Sie die Schwere der Gelenkschmerzen auf einer Skala von 0 (keine Schmerzen) bis 10 (extreme und unerträgliche Schmerzen).
  • Erschwerende Faktoren: zum Beispiel Verringerung der Gelenkschmerzen während der Bewegung (typisch für Arthritis) oder nach Ruhe (typisch für Osteoarthritis).

Solche Informationen sind für den Arzt wichtig, um die Ursachen von Gelenkschmerzen zu ermitteln.

Gelenkschmerzen im ganzen Körper

Gelenke besonders betroffen

Welche Gelenke am häufigsten von Schmerzen betroffen sind, hängt maßgeblich von der Schmerzursache ab. Einige Beispiele.

Arthrose, eine der Hauptursachen für Gelenkschmerzen, macht sich besonders in jenen Gelenken bemerkbar, die ein Leben lang stark beansprucht werden. Das sind zunächst die Kniegelenke, Hüftgelenke und Sprunggelenke. Arthrose kann auch Schmerzen in allen anderen Gelenken verursachen.

Rheumatoide Arthritis ist auch eine häufige Ursache für Gelenkschmerzen. Schmerzhafte Schwellung der Gelenke, tritt am häufigsten in den Handgelenken und Fingergelenken auf. Auch Schmerzen im Knie, Ellbogen, in den Metatarsophalangealgelenken und in der Schulter sind bei rheumatoider Arthritis häufig.

Gelenkschmerzen bei einem akuten Gichtanfall betreffen fast immer das Beingelenk, vor allem das Großzehengrundgelenk. Häufig sind auch Sprung- und Kniegelenke betroffen.

Bursitis kann Schmerzen in Hüfte, Ellbogen, Knie und Schulter verursachen.

Ursachen und mögliche Erkrankungen

Gelenkschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Die wichtigsten sind:

  • Gelenkverschleiß (Gelenkarthrose):Arthrose ist die häufigste Form von Gelenkerkrankungen und kann im Prinzip alle Gelenke betreffen. Durch die Zerstörung der Knorpelschicht an den Gelenkflächen und Knochenveränderungen kann sich das betroffene Gelenk nicht mehr frei bewegen, wird rot, geschwollen und schmerzt. Arthrose ist häufig die Ursache für Handgelenks-, Hüft- und Knieschmerzen. Gelenkverschleiß entsteht in der Regel durch dauerhafte Überlastung der Gelenke. Darüber hinaus kann Arthrose eine Spätfolge von Unfällen (z. B. Sportverletzungen) und Gelenkschäden durch angeborene Schwäche oder Fehlstellung der Gelenke sein.
  • Schleimbeutelentzündung:Schleimbeutel finden sich in Form einer Polsterschicht an besonders beanspruchten Stellen zwischen Knochen und Weichteilen, beispielsweise im Gelenkbereich. Sie bestehen meist aus einem mit Gelenkflüssigkeit gefüllten Hohlraum. Entzündliche oder mechanische Reizungen (z. B. Sportverletzungen) können den Schleimbeutel verletzen und Schmerzen im betroffenen Bereich verursachen. So werden Ellenbogenschmerzen oft durch eine Schleimbeutelentzündung im Ellenbogengelenk verursacht, Schulterschmerzen durch eine Schleimbeutelentzündung oder Verkalkung im Schulterbereich, Knieschmerzen durch eine Schleimbeutelentzündung im Kniegelenk und Hüftschmerzen durch eine Schleimbeutelentzündung im Gelenk Colliculus major (Knochenklumpen am äußeren Oberschenkel).
  • Bakterielle Entzündung der Gelenke (bakterielle Arthritis):Bakterielle Arthritis betrifft vor allem Knie- und Hüftgelenke. Die Bakterien gelangen über das Blut in das Gelenk oder infizieren das Gelenk direkt (durch ein Trauma oder eine Operation am Gelenk oder während diagnostischer Injektionen in das Gelenk). Starke Knie- oder Hüftschmerzen mit starker Gelenkschwellung und entzündlichen Symptomen (wie Rötung, lokalisierte Wärme, Fieber) können auf eine bakterielle Arthritis hinweisen.
  • Borreliose (Lyme-Arthritis):Auch Gelenkschmerzen bei der Borreliose liegen einer bakteriellen Entzündung der Gelenke zugrunde. Sie wird durch bestimmte Bakterien (Borrelia burgdorferi) verursacht, die von Zecken auf den Menschen übertragen werden. Etwa vier Wochen nach der Übertragung treten Müdigkeit, Fieber, Rötung und Gelenkschmerzen auf.
  • Assoziierte Gelenkschwellungen während und nach Infektionen.Entzündliche Gelenkschmerzen können während und nach häufigen Infektionskrankheiten wie Hepatitis, Röteln, Mumps, Windpocken, Scharlach, Tuberkulose, Influenza und entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) auftreten. Durch die daraus resultierenden Gelenkschmerzen und -schwellungen kommt es zu Bewegungseinschränkungen der Gelenke, insbesondere der großen (Hüftgelenk, Kniegelenk, Sprunggelenk).
  • Arthritis bei Morbus Reiter:Das Reiter-Syndrom ist eine seltene rheumatische Erkrankung. Zu den Symptomen gehören Arthralgie in Verbindung mit Urethritis und Konjunktivitis.
  • Gelenkentzündung bei Psoriasis (Psoriasis-Arthritis):Psoriasis wird manchmal von einer Entzündung begleitet, die Gelenkschmerzen verursacht. In einigen Fällen gehen Gelenkschmerzen den Hautmanifestationen der Krankheit voraus, das heißt, zuerst treten Gelenkschmerzen auf und erst später entwickeln sich schuppige Hautläsionen. Psoriasis-Arthritis kann die Ursache sein, insbesondere wenn die Gelenke der Finger, Zehen und/oder der Wirbelsäule betroffen sind.
  • Gelenkentzündung bei ankylosierender Spondylitis.Spondylitis ankylosans ist eine chronisch-rheumatische Entzündung, die vor allem die Wirbelsäule betrifft, sich aber auch auf große Gelenke ausbreiten kann. Daher können Knieschmerzen, Hüftschmerzen, Fersenschmerzen und/oder Knöchelschmerzen die Ursache für die Bechterew-Krankheit sein.
  • Gicht (oder akuter Gichtanfall):Gicht erhöht die Konzentration von Harnsäure im Blut. Ihr Überschuss lagert sich in Form von Harnsäurekristallen unter anderem in den Gelenken ab: Ein akuter Gichtanfall tritt mit starken Gelenkschmerzen, Schwellungen und Rötungen im Gelenkbereich auf. Zunächst sind die Gelenke der großen Zehe betroffen. Ein akuter Gichtanfall kann aber auch Schmerzen im Knie, im Handgelenk, in den Fingerknöcheln oder am oberen Sprunggelenk verursachen.
  • Rheumatoide Arthritis:Dies ist die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke, fortschreitend, meist chronisch und allmählich die Gelenke zerstörend. Rheumatoide Arthritis kann vermutet werden, wenn Gelenkschmerzen die Finger und Handgelenke betreffen. Andere Symptome dieser Erkrankung sind morgendliche Steifheit der Finger und Handgelenke, Gelenkschwellungen und die Unfähigkeit, eine Faust zu machen.
  • Rheumatisches Fieber:Diese entzündliche Erkrankung, die vor allem bei Kindern auftritt, wird Tage oder Wochen nach einer nicht mit Antibiotika behandelten Nasen- und Racheninfektion durch bestimmte Bakterien (Streptokokken) verursacht. Mögliche Symptome sind entzündliche Gelenkschmerzen, Hautsymptome, Herzentzündung (Karditis) und plötzliche unwillkürliche und unkontrollierte Bewegungen (Chorea).
  • Arthritis mit Sarkoidose (Löfgren-Syndrom):Sarkoidose ist eine seltene entzündliche Erkrankung unbekannter Ursache, die den gesamten Körper betreffen kann. Eine Form der Erkrankung ist das Löfgren-Syndrom (akute Sarkoidose). Sie tritt hauptsächlich bei jungen Frauen auf und zeigt sich mit folgenden Symptomen: Entzündung, Schmerzen in den Gelenken (insbesondere in den Knöcheln), akute Entzündung des Unterhautfettgewebes (Erythema nodosum), Schwellung der Lymphknoten in der Lunge (bronchiale Lymphadenopathie) und Gewichtsverlust.
  • Systemischer Lupus erythematodes (SLE):Es ist eine seltene Autoimmunerkrankung, die hauptsächlich Frauen betrifft und häufig Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken verursacht. Aber es können auch viele andere unterschiedliche Symptome auftreten, wie Schmetterlingsausschlag im Gesicht, Rippenfellentzündung, Perikarditis, Entzündung der Nieren oder des Gehirns, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Daher wird Lupus erythematodes in der Medizin als "Chamäleon" bezeichnet.
  • Gelenkblutungen bei Verletzung der Gerinnung.In seltenen Fällen von Hämophilie besteht eine erbliche Veranlagung zu unkontrollierbaren Blutungen nach einer Verletzung oder in schweren Fällen sogar ohne ersichtlichen Grund. Besonders häufig kommt es zu Blutungen in den Muskeln und Gelenken. Gelenkblutungen können unbehandelt zu Gelenkschmerzen und dauerhaften Gelenkschäden führen. Neben der Hämophilie können auch andere Blutungsstörungen Blutungen und Gelenkschmerzen verursachen, beispielsweise Blutungsstörungen aufgrund einer Überdosierung von Antikoagulanzien.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Gelenkschmerzen verschwinden manchmal von selbst oder können mit einfachen Hausmitteln gelindert werden. Aber achten Sie auf die folgenden Symptome:

  • Gelenkschmerzen, die die Bewegung des Gelenks einschränken.
  • Fieber.
  • Rötung der Haut im Bereich des schmerzenden Gelenks.
  • Gelenkschwellung.

Wenn gelenkbezogene Beschwerden (Gelenkschmerzen mit eingeschränkter Beweglichkeit, Rötungen, Schwellungen) länger als drei Tage anhalten, sich verschlimmern oder auf andere Gelenke übergreifen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Was macht der Arzt?

Zur Abklärung der Ursache von Gelenkschmerzen wird der Arzt den Patienten zunächst zu seiner Krankengeschichte (Anamnese) befragen. Beispielsweise wann und wo die Gelenkschmerzen auftreten und ob weitere Beschwerden (Begleitsymptome wie Fieber oder Gelenkschwellungen) bestehen.

Genaue Beschreibung von Gelenkschmerzen.

Diese Information ist für die Diagnose von Gelenkschmerzen sehr wichtig: Je genauer ein Patient Gelenkschmerzen beschreiben kann, desto eher kann der Arzt die Zahl der möglichen Ursachen eingrenzen. Beispielsweise wird angenommen, dass ein akuter Gichtanfall Schmerzen in nur einem Gelenk verursacht. Bei rheumatoider Arthritis hingegen werden Arthralgien in mehreren Gelenken beobachtet. Darüber hinaus ist die Lokalisation (Lokalisation) von Gelenkschmerzen bezeichnend: Wenn der Patient Schmerzen im Handgelenk und Schmerzen in den Grund- und Mittelgelenken der Finger verspürt, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine rheumatoide Arthritis. Betreffen die Gelenkschmerzen hingegen den Daumenansatz und die Fingerknöchel, richtet sich der Verdacht auf Arthrose.

Scannen (Palpation)

Unabhängig davon, wo die Gelenkschmerzen auftreten, muss der Arzt die Frage klären: Tut das Gelenk selbst wirklich weh oder kommen die vermeintlichen Gelenkschmerzen aus der Nähe der angrenzenden Gelenke oder Knochen? In einigen Fällen kann der Arzt die Antwort auf diese Frage finden, indem er einfach die schmerzende Stelle ertastet. Sehr oft sind jedoch zusätzliche Untersuchungen wie Röntgen oder Ultraschall erforderlich.

Zusätzliche Forschung zu Gelenkschmerzen

Diese Tests können helfen, die Ursache der Schmerzen zu identifizieren, wenn die Gelenkschmerzen direkt im Gelenk auftreten:

  • Orthopädische Untersuchung:Ob Gelenkschmerzen durch Verschleiß (Arthritis), Schleimbeutelentzündung, Rheuma oder einen akuten Gichtanfall verursacht werden, bei einer orthopädischen Untersuchung lassen sich entsprechende Informationen finden.
  • Dermatologische Untersuchung:Hautuntersuchungen helfen, den Verdacht auf Psoriasis-Arthritis oder Sarkoidose als mögliche Ursache von Gelenkschmerzen zu identifizieren.
  • Bluttest:Blutuntersuchungen sind hilfreich, um verschiedene Ursachen für Gelenkschmerzen zu identifizieren, wie z. B. bakterielle Arthritis oder Lyme-Borreliose. Spezifische Messungen, wie z. B. die Blutgerinnung, sind manchmal bei einem Bluttest erforderlich, wenn Gelenkblutungen (aufgrund einer Blutgerinnungsstörung) Gelenkschmerzen verursachen können. Wenn die rheumatoide Arthritis die Ursache für Gelenkschmerzen ist, werden im Blut zunächst der Rheumafaktor und andere Entzündungszeichen bestimmt, die entscheidend sind. Und bei Verdacht auf Gicht oder einen akuten Gichtanfall steht der Harnsäurespiegel im Blut im Fokus.
  • Ultraschalluntersuchungen:Sonographie (Ultraschall) ist indiziert bei Verdacht auf Bursitis, Gicht oder systemischen Lupus erythematodes als Ursache für Gelenkschmerzen.
  • Knochenscan:Das Röntgenbild zeigt Verschleißerscheinungen an den Gelenken (Arthritis), rheumatoide Arthritis und Spondylitis ankylosans.
  • Gelenkpunktion:Vermutet der Arzt, dass eine bakterielle Gelenkentzündung die Ursache für die Gelenkschmerzen ist, wird er eine Gelenkflüssigkeitsprobe entnehmen (Gelenkpunktion). Aus dieser Probe wird eine Bakterienkultur angelegt: Wachsen Bakterien aus der Gelenkprobe, deutet dies auf eine bakterielle Entzündung des Gelenks hin

Nicht immer lässt sich eine Erkrankung oder pathologische Gewebeveränderung als Ursache für Gelenkschmerzen finden. Mediziner sprechen von „Gelenkzärtlichkeit". Ist die Ursache der Gelenkschmerzen gefunden, kann der Arzt die entsprechende Behandlung einleiten und die Grunderkrankung medikamentös oder operativ behandeln.

Sie können es selbst tun

Allgemeine Tipps bei Gelenkschmerzen

  • Übergewicht verlieren. Jedes zusätzliche Kilogramm belastet die Gelenke unnötig und trägt zu deren Verschleiß bei, was unweigerlich zu Gelenkschmerzen führt.
  • Achte darauf, dass du dir nach dem Training viel Ruhe gönnst.
  • Machen Sie regelmäßig Widerstandsübungen, um Ihre Muskeln und Gelenkknorpel zu stärken. Zum gemeinsamen Training eignen sich zum Beispiel Schwimmen und Radfahren. Regelmäßiges Krafttraining (z. B. Gewichtheben, Seilspringen) wird ebenfalls empfohlen, um die Knochen zu stärken. Wenden Sie sich an einen erfahrenen Sporttrainer oder Arzt, um die richtige Dosierung zu bestimmen und ein ausgewogenes Trainingsprogramm zu entwickeln, das alle Muskeln gleichermaßen stärkt.
  • Vermeiden Sie einseitige Belastungen, wie das Tragen schwerer Taschen auf den Schultern.
  • Laut Jacobson ist es notwendig, psychische Belastungen beispielsweise durch autogenes Training oder progressive Muskelentspannung abzubauen. Emotionaler Druck übt auch Druck auf Gelenke, Schultern und Knochen aus.
  • Gelenkschmerzen und andere Gelenkbeschwerden werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin mit Akupunktur behandelt. Wenden Sie sich an einen erfahrenen Therapeuten.

Tipps zur Behandlung von Gelenken

  • Wird eine Arthrose, also eine kürzlich aufgetretene schwere Gelenkentzündung mit Schmerzen, Schwellung und Rötung, diagnostiziert, sollte das betroffene Gelenk ruhiggestellt werden (Bettruhe). Halten Sie es so, dass die damit verbundenen Muskeln nicht angespannt sind. Gönnen Sie sich feuchtkalte Kompressen (z. B. Quarkwickel), um Gelenkbeschwerden zu lindern. Die Wirkung von entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten, die Sie von Ihrem Arzt erhalten, kann mit Hilfe von Heilpflanzen verstärkt werden. Arnika ist sehr gut geeignet (als Sud für Kompressen oder als Salbe oder Gel zum Einreiben der Gelenke). Daneben gibt es zum Beispiel entzündungshemmende und schmerzlindernde Präparate auf Basis von Weidenrinde sowie Präparate in Kombination mit Rosmarin- und Eukalyptusölen. Zudem kann Pfefferminzöl durch seine kühlende Wirkung die Schmerzwahrnehmung lindern.
  • Sind die Gelenkschmerzen samt Rötung und Schwellung abgeklungen, spricht der Arzt von einer inaktiven Arthrose. In diesem Stadium der Erkrankung wird die Wiederaufnahme aktiver Beschwerden über die Gelenke verhindert. Dies wird durch richtigen und gesunden Schlaf auf einer orthopädischen Matratze erleichtert, da sich die Muskeln gut entspannen und Wirbelsäule und Gelenke ruhen.
  • Auch sollten Sie regelmäßig meditative Entspannungstechniken (z. B. schrittweise Muskelentspannung, autogenes Training) anwenden, wenn Sie unter Stress häufig unter Muskelverspannungen leiden.
  • Regelmäßige Bewegung und Übungen, die die Versorgung des Gelenkknorpels mit Synovialflüssigkeit und Nährstoffen verbessern. Nützliche Sportarten sind Schwimmen, Radfahren und Wassergymnastik. Umgekehrt ist das Laufen auf hartem Untergrund nicht zu empfehlen, insbesondere wenn Knie- und Hüftgelenke bereits durch Arthrose geschädigt sind. Laufen Sie nach Möglichkeit auf weichem Waldgras und tragen Sie Schuhe mit weichen Sohlen, die für guten Spin sorgen. Noch besser: Walken statt Joggen.
  • Vermeiden Sie Sportarten mit plötzlichen Richtungswechseln (z. B. Tennis, Squash), da diese die Gelenke (z. B. das Kniegelenk) stark belasten und schnell Gelenkschmerzen verursachen.
  • Versuchen Sie, nicht lange in einer Position zu stehen oder zu sitzen.
  • Essen Sie eine Diät mit wenig Arachidonsäure. Diese Omega-6-Fettsäure spielt eine zentrale Rolle bei Entzündungsreaktionen (wie Arthritis-induzierte Osteoarthritis). Arachidonsäure kommt vor allem in Schweinefett, Eigelb, Schmalz, Thunfisch, Leber, Rindfleisch und Camembert-Käse vor.
  • Nehmen Sie regelmäßig Omega-3-Fettsäuren ein, da sie bei Entzündungsreaktionen als konkurrierende Analoga von Arachidonsäure wirken. Sie können mehr dieser Fettsäuren in Fischölen finden (essen Sie mindestens einmal pro Woche Fisch! ).
  • Achten Sie auf ausreichend Vitamin E, das für die Gelenkschmiere wichtig ist, da es seine antioxidative Wirkung gegen Entzündungen entfaltet. Vitamin E kommt in Pflanzenölen vor, insbesondere in Weizen-, Soja- und Sonnenblumenkeimen.
  • Arthrosebedingte Gelenkschmerzen und andere Gelenkbeschwerden können oft durch die Anwendung von durchblutungsfördernder Wärme, wie Moorpackungen, Paraffin-, Senna-, Rosmarinbäder, gelindert werden.
  • Bei Arthrose der Fingergelenke kann das Kneten mit warmer Tonerde oder Lehm bei Gelenkschmerzen und Entzündungen helfen. Empfehlenswert sind auch regelmäßige Fingerübungen im heißen Sand. Es ist besonders gut bei Morgensteifigkeit und Gelenkschmerzen.
  • Massagen und Einreibungen mit ätherischen Ölen von Eukalyptus, Wacholder, Rosmarin, Lavendel oder Zitrone fördern die Durchblutung und bekämpfen so Gelenkentzündungen.
  • Bei inaktiver Arthrose empfiehlt sich Teufelskrallenwurzeltee: Einen Esslöffel grob gemahlene Wurzel in zwei Tassen kochendes Wasser geben und acht Stunden ziehen lassen. Vor Gebrauch aufkochen, dann abseihen, die zubereitete Teemenge auf drei Portionen aufteilen und über den Tag verteilt trinken. Die Wirkung der Einnahme des Teufelskrallenaufgusses tritt etwa in der dritten Behandlungswoche ein.
  • Zur Behandlung von inaktiver Arthrose wird zusätzlich eine Teemischung aus Johannisbeerblättern, Weidenrinde, Brennnesselgras, Schachtelhalm und Mädesüßblüten (je 20 g Komponente) empfohlen. Nehmen Sie zwei Teelöffel dieser Mischung und gießen Sie ein Glas kochendes Wasser hinein, lassen Sie es eine halbe Stunde ziehen und passieren Sie es dann. Trinken Sie über den Tag verteilt 5-6 Tassen dieses Tees. Es hat eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung.
  • Trockenes Schröpfen und Blutegeltherapie (ebenfalls entzündungshemmend) sind ebenfalls nützlich bei der Behandlung von Arthritisreizungen. Die Behandlung mit Eigenblut ist umstritten, insbesondere wenn die behandelte Flüssigkeit in das Gelenk gespritzt wird (Infektionsgefahr! ).

Rheumatoide Arthritis-Tipps

Einige Ratschläge zu Osteoarthritis sollten auch für Menschen mit rheumatoider Arthritis gelten. Dazu gehören Ernährungsratschläge, Empfehlungen zur topischen Anwendung von Arnika und Teufelskrallenwurzel. Zusätzliche Tipps, die bei rheumatischen Gelenkschmerzen und anderen Gelenkbeschwerden helfen können:

  • In Zeiten leichter Beschwerden (inaktiver Zustand der rheumatoiden Arthritis) können Sie Physiotherapie und Massage anwenden, um Ihre Gelenke flexibel zu halten.
  • Bei einer Verschlimmerung des Entzündungsprozesses (aktive rheumatoide Arthritis) können Sie eine entzündungshemmende Teemischung aus Mädesüß, Weidenrinde, Goldrute, Stachelbeere und Brennnessel (je 20 g) zubereiten. Gießen Sie einen Esslöffel dieser Mischung in eine Tasse kaltes Wasser und lassen Sie sie eine Stunde lang stehen. Dann bis zum Sieden erhitzen, aber nicht kochen! Vom Herd nehmen, fünf bis zehn Minuten ruhen lassen und dann abseihen. Trinken Sie täglich drei bis vier Tassen dieses Tees.
  • Bei akuten Gelenkentzündungen soll die Einnahme von eiweißverdauenden Enzymen wie Bromelain helfen.
  • Sehr empfehlenswert bei rheumatischen Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis, Tai Chi und Qigong. Studien zeigen, dass es sich um ganzheitliche chinesische Bewegungsformen handelt, die die Mobilität, Muskelkraft, Ausdauer, Lebensqualität und Stimmung der Patienten verbessern können. Die Wirkung nach chinesischer Medizin ist, dass ruhige, fließende Bewegungen und Atemübungen Blockaden im Körper lösen und die Lebenskraft (Qi) zum Fließen bringen. Langsame Übungen eignen sich auch für Patienten, deren Beweglichkeit bereits durch Gelenkschmerzen und Entzündungen eingeschränkt ist.
  • Entzündliche Gelenkschmerzen können mit heißen oder kalten Behandlungen gelindert werden; Probieren Sie die aus, die für Sie am besten funktioniert. Generell wird bei akuten Gelenkentzündungen eine Kühlung empfohlen, um die Schwellung zu stoppen. Bei chronischen Beschwerden ist Wärme oft angenehmer, wie z. B. wärmende Bäder (z. B. Sennesblüten), Moorpackungen oder Moorbehandlungen.
  • Auch Cremes und Salben aus Heilpflanzen wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Dazu gehören gebrauchsfertige Zubereitungen mit Weidenrinde oder Ölen aus Rosmarin und Eukalyptus. Darüber hinaus kann Pfefferminzöl die Schmerzwahrnehmung lindern, indem es die Kälterezeptoren in der Haut reizt.
  • Ayurveda-Therapeuten empfehlen bei rheumatischen Erkrankungen reinigende Verfahren (Panchakarma-Kur), um Giftstoffe (Ama genannt) aus dem Körper zu entfernen. Nach dieser Lehre ist die Ansammlung von Ama die Ursache von Krankheiten. Bei akuten Gelenkentzündungen mit Gelenkschmerzen kommen indischer Weihrauch (Schalaki) und Triphala (Kräutermischung) zum Einsatz. Beide haben starke entzündungshemmende Wirkungen.